Kompass
Der klassische Magnetkompass ist ein Instrument zur Bestimmung einer fest vorgegebenen Richtung. Dabei erlaubt das Erdmagnetfeld eine Ausrichtung zur magnetischen Nordrichtung und davon abgeleitet alle anderen Himmelsrichtungen. Die Schifffahrt war z. B. jahrhundertelang über die Meere ohne Kompass nicht möglich. Noch heute ist der Kompass, kombiniert mit der Zeit- und Geschwindigkeitsmessung, unter Wasser oft die einzige Möglichkeit der Richtungsbestimmung.
Trotz des Einsatzes von satellitengestützten Positionsbestimmungssystemen wird der Magnetkompass wegen seiner Unabhängigkeit von einer Energieversorgung auch heute noch oft, zumeist als Notfalleinrichtung, an Land, im und unter Wasser und in der Luft genutzt. Zudem kann ein satellitengestütztes Gerät stationär keine Richtung bestimmen, denn es zeigt lediglich in Bewegung die Bewegungsrichtung an. Während ein Navigationsgerät leicht dazu verführen kann, sich blindlings auf die Satellitentechnik zu verlassen, erzwingt ein Kompass die ständige Auseinandersetzung mit der realen Situation.
Eine Beratung ohne Qualitätskontrolle ist wie ein blindes Vertrauen auf ein Navigationsgerät: Es kann gut gehen, es muss aber nicht gut gehen! So wie ein Magnetkompass zum ständigen Abgleich mit der Umgebung ist eine zielführende Beratung nur mit dem Einsatz eine permanenten Qualitätskontrolle möglich.
Rahmen der Qualitätskontrolle
Festlegen von Qualitätszielen
Zur Festlegung von Qualitätszielen und einer möglichen Qualitätskontrolle orientiere ich mich als freier Berater an den Empfehlungen des BDU (https://www.bdu.de/) sowie gerne auch an Handreichungen wie z. B. der Offensive Mittelstand (https://www.offensive-mittelstand.de/). So wurde u. a. auch für Berater zur Einhaltung von Qualitätskriterien für Unternehmensberater ein Selbstcheck von der „Offensive Mittelstand – Gut für Deutschland“, einem eigenständigen Netzwerk unter dem Dach der „Initiative Neue Qualität der Arbeit“ (INQA), entwickelt und herausgegeben. Der Selbstcheck und die Qualitätskriterien geben mir als freiem Berater eine Orientierung für eine qualifizierte und gute Beratung mittelständischer Betriebe. Den Selbstcheck „Qualität der Beratung“ habe ich am 16. Juli 2020 durchgeführt und kann seither erklären, dass meine Beratung, mit einer damit verbundenen systematischen und strukturierten Arbeitsweise geführt wird (Quelle: Die Selbsterklärung basiert auf der Selbstbewertung vom 16.7.2020 mit der Dokumentennummer UnternehmensberatungMarkusNeth16-7-2020).
Erforderliche Prozesse und Verantwortlichkeiten
Die inhaltlichen Grundlagen meiner OM-Qualitätskriterien „Qualität der Beratung“ bilden die DIN EN 16114:2011-12 „Unternehmensberatungsdienstleistungen“ sowie die Qualitätsleitbilder von Berufs- und Fachverbänden der freien Berater, an denen ich mich ebenfalls orientiere.
Mit diesen OM-Qualitätskriterien wird unter anderem Folgendes erreicht:
- Die gemeinsamen Vorstellungen der Qualität der Beratung werden konkret sichtbar
- Die Qualität meiner Beratung als Unternehmensberater wird weiterentwickelt
- Mir als Berater wird ein Instrument zur Verfügung gestellt, damit ich die Qualität meiner Beratung überprüfen und mich selbst weiterentwickeln kann
- Eine Hilfe zur Reflektion meiner eigenen Beratungsaktivitäten gegeben
- Meine gesellschaftliche Verantwortung als Beraters wird für mich selbst sichtbar und auch dem Kunden deutlich gemacht
- Dadurch schütze ich mich selbst und vor allem auch meine Kunden vor einer unqualifizierten Beratung
- Objektive Kriterien für das Berufsbild des Unternehmensberaters werden sichtbar und für die Kunden nachvollziehbar
- Meine Bereitschaft zur Kooperation mit Beratern aus anderen Kompetenzbereichen wird gefördert
Ermittlung und Bereitstellen der erforderlichen Ressourcen, um die Qualitätsziele zu erreichen
Konkret beinhaltet mein eigenes QM-System:
- die beschriebenen Qualitätsziele
- eine Sicherstellung, um die Qualitätsziele zu erreichen
- die erforderlichen Prozesse und Verantwortlichkeiten
- die Ermittlung und Bereitstellung der erforderlichen Ressourcen
- die Definition der Anforderungen an mich als Berater
Definition der Anforderungen an den Berater
Grundlagen: Leitbild, Selbstverständnis, Rolle und Anspruch
Grundwerte der eigenen Unternehmensberatung:
- Menschenbild - Ehrlichkeit - Zuverlässigkeit (Seriosität) - Neutralität und Unabhängigkeit - Vertraulichkeit - Informationelle Selbstbestimmung - Hilfe zur Selbsthilfe - Eigenverantwortlichkeit - Glaubwürdigkeit - Verantwortung - Rechtskonformität - Interessenskollision - Honorargestaltung
Selbstverständnis der eigenen Unternehmensberatung:
- Leitbild - Rollenverständnis - Vielfalt - Respekt - Erfolgsverständnis der Beratung - Ergebnisorientierung - Transparenz - Prozess- und Systemorientierung - Zukunftsfähigkeit - Kundenorientierung - Budgetverlässlichkeit
Anspruch an meine Unternehmensberatung:
- Grundverständnis - Beteiligung - Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz - Gesellschaftliche Verantwortung - Seriöse Geschäftsführung
Grundlagen meiner Unternehmensberatung:
- Beratungsschwerpunkte - Eignung - Gesicherte Inhalte - Digitale Technologien in der Beratung - Vorzeitige Beendigung des Auftrags - Haftpflicht - Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Kooperationen:
- Einbindung von Kollegen - Ergänzende Beratungsangebote einbinden - Erfahrungsaustausch
Der Beratungsprozess
Vorbereitung des Auftrags:
- Kontaktaufnahme - Bedarfsermittlung - Auftragserklärung - Abgleich der Qualitätsvorstellungen - Risikoabschätzung - Angebot
Vertrag und Arbeitsplanung:
- Vertrag - Art und Weise der Zusammenarbeit - Arbeitsplanung - Ressourcensteuerung - Auftragsüberwachung
Durchführung des Auftrags:
- Analyse und Einstieg - Sicherheit, Gesundheit und Umweltschutz - Maßnahmenentwicklung - Kunden handlungsfähig machen - Risikobetrachtung (Chancen und Gefahren) - Kontinuierliche Verfeinerung der Arbeitsplanung - Unvorhersehbare Änderungen und Wünsche des Kunden - Terminprobleme - Schwachstellen in meiner Beratung und kontinuierliche Verbesserung - Begleitende Umsetzung - Konfliktfälle durch den Beratungsprozess - Konfliktfälle beim Kunden
Abschluss des Auftrags:
- Evaluation - Ergebnisbericht - Abschlussgespräch und Abnahme der Beratungsleistung - Referenzkunden - Nachbetreuung
Anforderung an meine Kompetenz als Berater
Kompetenzanforderungen an meine Beratung:
- Grundvoraussetzung - Berufserfahrung - Referenzen - Stand der Fachdiskussion kennen - Reflektion - Zusätzliche Qualifikationsnachweise - Zertifikate und Autorisierungen - Verbandsmitgliedschaften
Durchführen der Qualitätskontrolle
Darstellung der Erfolgskontrolle sowie
Abgleich zwischen geplantem Auftrag und Beratungsergebnis
Zur Abnahme der Beratungsleistung führe ich am Ende jedes Beratungsprojektes ein Abschlussgespräch mit dem Kunden durch, um die Beratung noch einmal gemeinsam zu bewerten und die erbrachten Leistungen abschließend abzunehmen. Dabei erfrage ich immer auch ein persönliches Feedback zu meiner Person. Gemeinsam gehen wir den Anfangs definierten, manchmal im Laufe der Beratung angepassten Beratungsumfang durch und gleichen diesen mit dem Beratungsergebnis ab. Besonderes Augenmerk legen wir dann auf die Beurteilung des erfolgreichen Projektablaufs und der folgenden Schwerpunkte, welches der Kunde und ich im Rahmen einer Feedback-Runde in einer offenen und ehrlichen Atmosphäre durchgehen:
- Wie konkret wurden die Ziele der Beratung (mit Teilzielen und Meilensteinen) abgearbeitet?
- Wurden die Inhalte der Beratung / des Beratungsprozesses vereinbarungsgemäß ermittelt?
- War die angewandte Methodik / das methodische Vorgehen nachvollziehbar und zielführend?
- Wurden die notwendigen Daten und Informationen vollständig und rechtzeitig zur Verfügung gestellt?
- War der Einsatz der technischen (Hilfs-)Mittel der Beratung
- Organisation: war die Vorgehensweise im Beratungsprozess angebracht?
- Wurden die Entscheidungsprozesse zielstrebig umgesetzt und/oder waren die Entscheidungsgremien entsprechend darin eingebunden?
- Waren die Kommunikationswege und -verfahren zwischen Berater und Kunden (inklusive der eingesetzten Medien) effektiv?
- Waren Personal/Ansprechpartner vom Kunden nach den Erfordernissen in den Beratungsprozess mit eingebunden?
- Wurden die verantwortlichen Aufgaben der Mitarbeiter beim Kunden entsprechend erfüllt?
- War die Zeitplanung des Beratungsprozesses detailliert genug und wurde sie auch eingehalten?
- Waren die An-/Abnahmeschritte (Meilensteine, Zwischenergebnisse) im Beratungsablauf detailliert genug und konnten sie auch erreicht werden?
- Wurden eventuelle Verzögerungen rechtzeitig genug angekündigt und wurde korrekt mit ihnen umgegangen – sowohl kunden- als auch beraterseitig?
- Wie wurde bei Vertragsabweichungen verfahren und war dies für beide Seiten so in Ordnung?
- War die fortlaufende Dokumentation des Beratungsprozesses lückenlos und erfolgte sie auch zeitnah und transparent?
Möglichkeit zur Einrichtung eines Beschwerdemanagements sowie
Fehlerbeseitigung und Ursachenvermeidung
Von Beginn an werden die Gespräche von mir als Berater zwar geleitet und zielgerichtet geführt, aber Inhalt und Prozess können von den Kunden selbstverständlich mitbestimmt werden. Daher bin ich auch jederzeit dankbar, wenn mich Kunden auf mögliche Fehler hinweisen. Zuallererst bedanke ich mich dafür, dann prüfe ich solche Hinweise. Danach frage ich beim Kunden nach, ob ich seine Hinweise so richtig wiedergebe und somit auch verstanden habe. Sollten die Hinweise des Kunden korrekt sein, passe ich den Beratungsprozess oder mein Verhalten entsprechend an. In diesem Fall hilft mir der Kunde, seine Interessen und Bedürfnisse zu konkretisieren, damit ich künftig eine noch bessere Beratung anbieten kann. Auch bei solchen Kritikpunkten achte ich stets auf die Einhaltung von ethischen Verhaltensregeln.
Benennung der Problembereiche im Arbeitsprozess und
Benennung der bereits optimal verlaufenden Arbeitsprozesse
Auch zur Messung der Erfolgskontrolle und dem Abgleichen von erteiltem Auftrag und erzieltem Beratungsergebnis setze ich das Management Canvas ein und bestimme das richtige Maß, anhand dessen ich gezielt die Fortschritte vergleichen kann. Dokumentiert wird jeweils die Vorgabe, das Ziel, eine mögliche Abweichung und was ggf. noch zu tun ist. Somit werden auch Problembereiche im Arbeitsprozess immer wieder neu erkannt und an einen optimal zu verlaufenden Beratungsprozess angepasst und integriert. Mein Beratungssystem wird somit immer weiter entwickelt und passt sich damit auch immer wieder neuen Anforderungen an.
Maßnahmenplanung und Umsetzung Einführung eines Prozesses zur ständigen Verbesserung des Qualitätssicherungssystems
Ableitung, Festlegung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung und mein Beitrag zur ständigen Qualitätsverbesserung
Durch den oben beschriebenen laufenden Soll-Ist-Abgleich lerne ich auch selbst ständig dazu und benutze dies für meinen persönlichen kontinuierlichen Verbesserungsprozess. Dabei orientiere ich mich am Beratungsablauf nach DIN EN 16114:2011-12, 4.1.
Protokollführung zur nachhaltigen Daten- / Informationssicherung
Ich dokumentiere die Beratungsergebnisse in einem schriftlichen Ergebnisbericht. Dieser Bericht enthält mindestens folgende Elemente:
- Unternehmensbeschreibung
- Auftragsbeschreibung
- Ergebnisse der Unternehmensanalyse
- Festgestellte Handlungsbedarfe
- Ergebnisse der umgesetzten Maßnahmen
- Weitere noch umzusetzende Maßnahmen
Anpassung der neu entwickelten Arbeitsprozesse an den Beratungsablauf
Evaluation: Nach jeder Beratung bewerte ich den Erfolg des Projektes anhand der im Auftrag vereinbarten Kriterien. Kriterien für die Evaluation können zum Beispiel sein:
- Entwicklung neuer Dienstleistungen
- Verfahrenseffektivität
- Verfahrensverbesserungen
- Bessere Nutzung der Ressourcen
- Einsatzbereitschaft der Beschäftigten
- Verkaufskontakte
- Zufriedenheit des Kunden
Danach dokumentiere ich die Ergebnisse der Evaluation:
- Zur Fortschreibung meiner eigenen Unternehmensberatung benutze ich selbst mein eigenes Management Canvas speziell für Freiberufler.